Donnerstag, 8. Juni 2017

Rüschenshirt – ein Tutorial

Viele Leser und Mitglieder meines Lieblingsforums haben sich eine kleine Anleitung zum Rüschenabschluss an den Shirts meiner Tochter gewünscht. Gerne hätte ich das kurz beschrieben aber irgendwie habe ich nicht die richtigen Worte gefunden...

Nun habe ich heute nochmals das süsse, schmale Shirt aus Nähen mit Jersey – Klimperklein genäht und dabei den Rüschensaum mitfotografiert.

Hier also meine, hoffentlich schlüssige, Anleitung für euch:

1. Shirt (egal welcher Schnitt, vorzugsweise aber gerade) normal nach Anleitung zuschneiden. Dabei lässt du aber die Saumzugabe weg. Achte darauf, dass du gaaanz genau arbeitest, besonders in der Länge, da das Shirt VOR dem Zusammennähen gesäumt wird und du möglichst genaue Übergänge haben möchtest.



2. Zusätzlich zum normalen Shirtschnitt schneidest du zwei 4 cm breite Streifen zu. Die Länge muss auf jeden Fall mindestens das doppelte der Shirtbreite sein PRO Streifen. Also für ein Shirt von 30 cm Breite brauchst du zwei 60cm x4 cm Streifen.
Diese raffst/kräuselst du nun in der Länge. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten. Ich verwende den Ruffler/Kräuselfuss meiner Nähmaschine auf Stufe 6. Du kannst aber auch ganz herkömmlich mit Einhaltefäden raffen (dann je nach Geschmack), das Differential deiner Overlockmaschine hochstellen oder Framilon verwenden.


3. Nun bügelst du die Unterkante des Vorder- und Rückenteils deiner Shirtzuschnitte um 2 cm nach hinten um. Das wird dein neuer "Pseudosaum". Nähen wirst du den Saum aber erst später.



4. Nun nähst du den gekräuselten Streifen an die Unterkante von Vorder- und Rückenteil. Dazu klappst du den umgebügelten Rand nochmals auf, legst die gekräuselte Kante  rechts auf rechts auf die Kante vom Shirt und nähst den Streifen ohne Dehnung fest.


5. Umdrehen und den Saum wieder bügeln. Hier empfehle ich den Saum inkl. der Rüsche gut fest zu stecken.


6. Jetzt darfst du den Saumumschlag (die 2 cm, die du umgebügelt hast) nähen. Verwende dazu einen elastischen Stich (z.B. Zickzack, Zwillingsnaht oder Cover).


7. Nun nähst du das Shirt ganz normal und nach Anleitung fertig. Beim Nähen der Seitennähte achtest du darauf, dass die Pseudosaumkanten ganz genau aufeinander treffen. Du könntest das mit Nadeln gut feststecken oder mit der normalen Nähmaschine eine kurze Hilfsnaht nähen. Als Abschluss an der Rüsche musst du jetzt nur noch einen Rollsaum machen. Besonders hübsch finde ich das, wenn man während des Säumens zusätzlich mit der Hand etwas dehnt. So wird es noch rüschiger!


Danach ist das Shirt fertig und das Töchterchen wird sich freuen. Besonders wenn du aus dem selben Stoff noch ein Outfit im Schrank hast für das bald schlüpfende Babyschwesterchen. ;-)



Ein Bild am Kind kann ich leider nicht liefern weil "das machen wir dann morgen, Mamma..." Klar, oder?!


Natürlich könntest du auch das Shirt ohne Rüsche komplett bis auf den Saum fertig nähen, die Rüschenlänge am Shirt abmessen, Seitennähte der Rüsche zusammennähen und erst dann die Rüsche an der Unterkante annähen. Danach musst du nur noch säumen. Allerdings finde ich es so immer etwas schwierig, dass da am Ende nicht plötzlich zu viel oder zu wenig Stoff stehen bleibt, man zusätzlich dehnen oder wursteln muss etc. Deshalb mache ich das jetzt immer so wie oben beschrieben.


Stoff: Stoff und Stil (Waschbären) und Stoffladen im Dorf (türkis)
Schnitte: Schmales Shirt aus Nähen mit Jersey – Klimperklein, Schlupfshirt aus Nähen mit Jersey – Babyleicht! und e-book Checkerhose, alles von Klimperklein

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