Freitag, 9. Oktober 2015

Schatzhüter – das Kulturbeutelchen für die Handtasche



Immer wieder werde ich nach einer Anleitung für meine kleinen Täschchen, Etuis, Neccessaires etc. gefragt. Hier ist sie also...;-)

Ich stelle sie gerne jedem zur Verfügung, der danach nähen möchte. Gerne dürft ihr die verschiedenen Grössen auch verändern, schliesslich habe ich das Rad nicht neu erfunden. Ich bitte euch aber inständig immer die Quelle der Anleitung und des Schnittmusters anzugeben, solltet ihr eure Täschchen in eurem Blog, auf Facebook, in einem Forum oder wo auch immer präsentieren. Ebenfalls bitte ich jeden, der selbstgenähte Schatzhüterchen verkaufen möchte die Quelle des Schnittmusters beim Verkauf anzugeben. Weitere Infos findet ihr auf dem Schnittmuster.


Material:
  • Für das Schnittmuster hier klicken
  • Zirka 30 cm x 40 cm - 50 cm x 60 cm Baumwollwebware/Wachstuch - ebenso viel Volumenvlies, ca. 1 cm dick
  • 40 cm Endlosreissverschluss und einen Schieber
  • Schrägband

Los geht's:

Wähle deine gewünschte Grösse vom Schatzhüter und drucke das entsprechende Schnittmuster zweimal aus. Achte darauf, dass die Seiten vom Skalierungsquadrat 4 cm messen. Dazu musst du bei deinem Drucker „ohne Seitenanpassung“, „Druckgrösse 100%“ oder eine ähnliche Einstellung wählen. Schneide das Schnittmuster aus und klebe es am Bruch nicht überlappend zusammen.

Lege nun das zusammengeklebte Schnittmuster auf deine Stoffe und das Volumenvlies und schneide ein grosszügiges Rechteck drumrum aus.






Lege den Futterstoff mit der rechten Seite nach unten vor dich. Danach legst du das Vlies auf und zuoberst den Aussenstoff (im oberen Bild sind Futter und Aussenstoff vertauscht).





Wenn du willst, kannst du nun dem Täschchen einen Stepplook verpassen. Steppe dazu vorsichtig im gewünschten Muster über den Aussenstoff. Blumen und geometrische Muster können toll durch Steppnähte plastisch hervorgehoben werden. Je nach Geschmack steppst du auch durch den Futterstoff oder entfernst diesen nochmals und steppst nur durch Vlies und Aussenstoff.
Bei den grösseren Grössen vom Schatzhüter empfehle ich mindestens ein bis zwei Steppnähte pro Seite.Wähle deine gewünschte Grösse vom Schatzhüter und drucke das entsprechende Schnittmuster zweimal aus. Achte darauf, dass die Seiten vom Skalierungsquadrat 4 cm messen. Dazu musst du bei deinem Drucker „ohne Seitenanpassung“, „Druckgrösse 100%“ oder eine ähnliche Einstellung wählen. Schneide das Schnittmuster aus und klebe es am Bruch nicht überlappend zusammen.



Spätestens jetzt müssen die drei Lagen Aussenstoff-Vlies- Futter wieder in die richtige Reihenfolge. Lege nun das Schnittmuster auf und übertrage die Konturen auf den Futterstoff. Wenn du willst, kannst du die Lagen mit ein paar Stecknadeln fixieren.



Nähe nun mit geraden Stichen exakt auf der von dir vorgezeichneten Linie. Dabei kannst du dich an der Rille im Nähfuss orientieren. Falls du das Absteppen ausgelassen hast, verbindest du nun alle drei Lagen miteinander. Anfänger sollten die einzelnen Lagen mit Sprühzeitkleber oder ein paar Stecknadeln fixieren.



Wenn du einmal rundherum bist mit dem Geradstich, stellst du einen schmalen (ca. 3mm), kurzen (ca. 1.5 mm) Zickzack ein und nähst nochmals rundherum. Dieses Mal kannst du die vorher genähte Geradstichnaht als Vorlage nehmen.

Mit dem Zickzack hast du nun schön die Kanten von deinem Schatzhüter versäubert. Schneide nun mit einer scharfen Schere knappkantig rund an der Naht entlang. Falls du ein Label aufnähen möchtest, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt! Ebenfalls jetzt kannst du einen D-Ring oder ähnliche Gadgets an den Seiten anbringen.




Nun kommt das Schrägband zum Zug. Nähe es auf der Aussenseite des Täschchens an die beide oberen, gebogenen Kanten an. Dazu faltest du es auf und steckst es bündig Kante an Kante. Danach nähst du mit Geradstich ca. einen Millimeter rechts vom Falz.



Falte das Schrägband nun satt um die obere Kante und schneide es auf allen Seiten zurück, so dass es mit den Seiten des Täschchens bündig ist.





Mit Hilfe von Stecknadeln fixierst du nun den Reissverschluss und das Schrägband zusammen am Täschchen. Die Zähnchen vom Reissverschluss kommen dabei genau oberhalb der Täschchenkante zu liegen. Jetzt kannst du Schrägband und Reissverschluss in einem Rutsch festnähen. Wähle dafür einen dekorativen Zierstich oder einen 3 mm langen Geradstich und steppe knappkantig am Schrägbandrand ab. Fortgeschrittene Näher(-innen) können den Reissverschluss auch ohne Stecknadeln annähen. Das wird unter Umständen sauberer. Pass aber in jedem Fall auf, dass die Steppnaht auch das Schrägband zwischen Futterstoff und Reissverschluss mitfasst



Verfahre mit der zweiten Seite ebenso.

(Optional: Falls du keine Lust hast den Zipper einzufädeln und dich dazu entschieden hast diesen während des Annähens vom Reissverschluss drin zu lassen, markierst du dir nun genau die Stelle, wo die Kante des Schatzhüters auf dem Reissverschluss endet. Wenn du jetzt die zweite Seite an den Reissverschluss annähst, musst du darauf achten, dass die Kante der zweiten Seite bei der Markierung liegt.)



Nun kannst du, falls er noch nicht drin ist, den Zipper einfädeln. Achte dabei darauf, dass beide Seiten/Kanten vom Schatzhüter bündig sind (siehe Pfeil).
Lasse den Reissverschluss ca. zur Hälfte offen und wende das Täschchen auf links.





Jetzt faltest du den Schatzhüter in der Mitte. Dabei kommen die kurzen Seiten und die beiden Reissverschlusshälften bündig aufeinander zu liegen. Das Futter ist aussen, die Aussenseiten liegen rechts auf rechts aufeinander. Nähe nun die Seiten (pinke Linie) mit 5-7 mm Nahtzugabe zusammen. Nähe auf keinen Fall über die Zähnchen vom Reissverschluss hinaus. Stoppe kurz davor.





Durch den halboffenen Reissverschluss kannst du nun mit einer Hand in das Täschchen greifen und es etwas ausformen. Dabei treffen die noch offenen, unteren Kanten dem Bild entsprechend aufeinander. Achte darauf, dass du die Nahtzugaben gut aufklappst und die Seitennaht genau auf die Mitte des Bodens trifft. Stecke gut fest.



Nähe nun wieder mit ca. 5-7 mm Nahtzugabe die Bodennähte auf beiden Seiten. Dabei kannst du mehrmals vor und zurück nähen.



Wende deinen Schatzhüter...


...und fülle ihn mit deinen Schätzen!




Das sind meine Favoriten. Dafür habe ich erst die verschiedenen Aussenstoffe entsprechend zusammengenäht und anschliessend das Band aufgesteppt. Das Spitzenband habe ich beim Zusammennähen der Stoffe gleich mitgefasst.




Viel Spass beim Nachnähen! Ich freue mich über einen Link zu euren Schatzhütern in meinen Kommentaren.






Mittwoch, 28. Januar 2015

Antirutsch selbstgemacht

Sicher flattern bei vielen von euch noch haufenweise Looms rum...ein grosser Hype im letzten Sommer und jetzt werden sie einem im Kaufhaus nachgeworfen...

Was, ihr wisst nicht, was Looms sind? Es sind diese (scheusslichen) Gümmeli. Die ringförmigen Gummis, die zu tausenden und abertausenden zu Bändern, Schlüssanhängetn und teilweise gar ganzen Kleidern verarbeitet werden...

Naja, auf jeden Fall bin ich sehr, sehr froh, dass meine Kids noch zu klein sind und dieser Trend an uns vorbei gegangen ist. Als ich kürzlich jedoch auf der Suche nach einer Alternative für Sockenstopp  war, bin ich auf eine coole Idee gestossen:

Looms als Antirutschhilfe auf Socken, Stramplern etc, meiner Kids!

Nur weiss ich nicht mehr genau wo...natürlich musste ich deshalb beim letzten Einkauf auch zwei Päckchen Looms mitnehmen. Sind ja bloss 600 Stück!

Und so geht's:
Sohle vom Kleidungsstück zuschneiden oder Socke zurecht legen. Es eignen sich alle Stoffe, die man sehr heiss bügeln kann und keinen hohen Flor haben. Also zum Beispiel Jerseys und Webstoffe mit hohem Baumwollanteil, aber auch normaler Nickiplüsch.

Die Looms im gewünschten Muster auflegen, Backpapier drauf und superheiss mit superviel Druck bügeln. Und zwar ziemlich lang, insgesamt so ca. 2 Minuten pro Kringel. Zwischendurch sollte man das Bügeleisen immer mal wieder umpositionieren, damit nix verbrennt. Ebenso sollte man von Zeit zu Zeit immer wieder mal schauen, ob die Looms schon richtig am Stoff haften. Am besten eignet sich als Unterlage ein Brett oder etwas ähnlich hartes, hitzebeständiges. 

Ob die so aufgebügelten Looms auch eine Wäsche überleben, wird sich zeigen!

Viel Spass


Alles vorbereiten
Backpapier drauf, bügeln. Hier sind die Looms noch nicht genügend platt, haften noch nicht am Stoff.
Jetzt sind sie genügend geschmolzen und platt. Nun sollten sie mit dem Fingernagel nicht mehr einfach vom Stoff zu lösen sein.
Fertig!
Auch auf Nicki